Wild Christmas – Neun mal alternative Weihnachten auf Netflix

Wenn die vierte Kerze brennt und der Duft von frischen Plätzchen aus der Küche weht, weiß man: Lange dauert es nicht mehr, bis der Stress die Feiertage beherrscht. Bald schon, Kinder, gibt’s Chaos in der Küche und die ersten Kerzen kokeln am Weihnachtsbaum. Was also, wenn man Spekulatius schon nicht mehr schmecken kann? Wenn einem übel wird bei dem Gedanken an diesen Besinnlichkeits-Overkill?

All I Want For Christmas ist eben nicht „You“, sondern Ruhe – oder zumindest ein guter Film. Hier kommen also ein paar Tipps für alternative Filme und Serien zu den Festtagen. Weihnachten wird vielleicht nicht weiß, aber mit dieser Auswahl garantiert wild.

Der Grinch (2000)

Wenn schon im Oktober die Weihnachtsdeko ausgepackt wird und nach Halloween die Geschäfte nur noch Last Christmas von Wham! spielen, dann kann einem der Grinch sehr sympathisch werden. Die grummelige, grün behaarte Kreatur ist mittlerweile Vorbild aller Weihnachtsmuffel. In dem Film von Regisseur Ron Howard gibt Jim Carrey eine der Performances seines Lebens als der Grinch, der Weihnachten stiehlt. Klar, der Film ist ein Weihnachtsklassiker – aber Jim Carrey im Pelzkostüm ist definitiv wild genug, um dem Festtagsgedudel die Stirn zu bieten.

Elfen (2021)

Entspanntes Weihnachten auf einer entlegenen Insel in Dänemark: So haben sich die Eltern von Josefine und Kasper den Urlaub auf Aarmand jedenfalls vorgestellt. Aber als der Vater schon auf dem Weg dorthin etwas mit dem Auto anfährt, ist das nur ein Omen für den Horror, der bevorsteht. Josefine sammelt eine kleine, verletzte Elfe vom Unfallort auf und nimmt sie mit zum Ferienhaus, um sie gesund zu pflegen. Aber sie ahnt nicht, dass die Elfen dieser Insel sehr viel blutrünstiger sind, als Märchen vermuten lassen. In den sechs Folgen der dänischen Horror-Fantasy-Serie Elfen wird das Weihnachten der Familie schnell zum grausamen Kampf um Leben und Tod.

Kitz (2021)

Alle Jahre wieder fährt Influencerin Vanessa mit ihren Freund*innen nach Kitzbühel in Tirol, um dort die Party des Jahres zu feiern. Aber ihre diesjährige Rückkehr bringt Geheimnisse ans Licht, die die legendäre Sportstadt erschüttern. Denn hinter einem unaufgeklärten Tod im letzten Jahr steckt mehr, als es zunächst den Anschein macht. Die sechsteilige deutsche Serie Kitz bringt Drama, bei dem selbst das anstrengendste Familienessen nicht mithalten kann. Geld, Alkohol, Drogen und Sex: Geschichten wie aus Élite – nur an Weihnachten, in Kitzbühel.

Better Watch Out (2016)

Am Abend vor Weihnachten passt Ashley auf den zwölfjährigen Nachbarssohn Luke auf. Doch der süße Luke entpuppt sich als kleines Monster. Klar, Teenager können brutal sein, aber so viel Blut sollte beim Babysitting eigentlich nie im Spiel sein. Aber die Weihnachts-Horror-Comedy färbt den Schnee im Vorgarten der behüteten Nachbarschaft dunkelrot ein.

Wie man Weihnachten verhunzt (2020)

Weihnachten mit der Familie kann anstrengend sein. Besonders, wenn man, wie Tumi, den Mund einfach nicht halten kann. Jedes Jahr wird das Fest zur Qual. Aber es ist doch auch nicht ihre Schuld, dass alle anderen so dramatisch sind. Oder?

Auch in der dritten Staffel der südafrikanischen Comedy Serie gibt Tumi dem Weihnachtsfest mit der Verwandtschaft wieder eine Chance. Eine Serie für alle Familien, die sich zu Weihnachten beweisen wollen, dass sie doch gar nicht so dysfunktional sind.

Office Christmas Party (2016)

Die Weihnachtsfeier im Büro ist immer ein Highlight des Jahres. Denn wie oft kann man schon Mary aus der Personalabteilung dabei zuschauen, wie sie mit Eierlikör durch die Gegend stolpert? In Clays Firma ist die Feiertagsstimmung dieses Jahr leider etwas gedimmt. Es fehlt das Geld – und wenn sie den neuen Kunden nicht sichern, werden sie eingestampft. Aber Clay hat eine Lösung für das Problem: Er schmeißt die beste Weihnachtsfeier im Büro und lädt den Kunden einfach mit ein. Wie schief das gehen kann, zeigt diese Party-Comedy mit T. J. Miller, Jason Bateman, Kate McKinnon und Jennifer Aniston.

Single All The Way (2021)

Eine ganz normale Weihnachts-Romcom eigentlich – oder doch nicht? Single All The Way schnappt sich die Konventionen des ach so harmlosen Driving-Home-For-Christmas-Subgenres und rückt sie in ein völlig neues Licht. Dazu genügt ein einziger Kunstgriff: Im Zentrum steht diesmal eine schwule Romanze, oder das Scheitern einer solchen, oder vielleicht doch der beste Freund … Nun, man muss es erleben. Und das macht extrem viel Spaß: Weil Michael Urie und Philemon Chambers eine bemerkenswerte Chemie auf den Bildschirm bringen. Weil die grandiose Jennifer Coolidge eine angemessen exzentrische Tante Sandy gibt. Und weil die Broadway-Erfahrung von Autor Chad Hodge und Regisseur Michael Mayer hier genau den richtigen subtilen Charme einbringt.

Happy! (2017)

Hier werden die gängigen Genre-Regeln weitgehend ausgehebelt. Ein versoffener Ex-Cop und Auftragskiller (Christopher Meloni) wird nach einer Nahtoderfahrung von einem fliegenden Zeichentrick-Einhorn verfolgt. Es nötigt ihn, ein vom Weihnachtsmann entführtes Mädchen aufzuspüren. Ja, das ist so abgefahren wie es klingt, was sowohl an der Comic-Vorlage liegt, als auch an den Macher*innen, die bereits bei Crank mitgemischt haben.

Norsemen (2016)

Norsemen ist eine Comedy-Serie über das Wirken und Wüten eines norwegischen Wikinger-Stamms um das Jahr 790. Als wäre es damals nicht schon hart genug zugegangen, werden hier sehr clever heutige Diskussionsthemen eingeflochten. Das ist zunächst schräg, entwickelt aber schnell ein irres komödiantisches Potential. Pärchenabend nach dem Raubzug? Das Waffenarsenal für eine Kunstausstellung einschmelzen? Erst ein paar Engländer abschlachten, danach intellektueller Plausch? Geht alles bei den Nordmännern und -frauen und wird hier irgendwo zwischen Monty-Python-Humor und Game of Thrones-Ästhetik zu einem herrlichen Unfug verflochten. Was das alles mit Weihnachten zu tun hat? Die Wikinger sind nicht ganz unschuldig an dem Fest, wie wir es heute in Europa feiern. Diverse Bräuche, vor allem das Thema mit dem geschmückten Baum (gern auch mal eine Nordmanntanne), haben wir ihnen zu verdanken. In diesem Sinne, God Jul!

Netflixwoche Redaktion

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