Was ist die beste Reihenfolge, um Kaleidoskop zu gucken?

Im Oktober 2012 befindet sich New York City im Ausnahmezustand. Die Lichter am Broadway sind erloschen, die Schulen geschlossen, Krankenhäuser werden evakuiert. Hurrikan Sandy wütet durch die Stadt. Der Strom fällt aus, Gas ist knapp, ein Häuserblock geht in Flammen auf. Und in einen unterirdischen Tresorraum unter der Wall Street dringen Wasserfluten ein: Sie weichen Zertifikate und Aktien auf, die dort gelagert sind – Schuldschreibungen im Wert von insgesamt rund 70 Milliarden Dollar.

Den Filmemacher Eric Garcia bringt das auf eine Idee: Wäre Hurrikan Sandy nicht das perfekte Setting für einen großen Raubüberfall? Die Idee für die Heist-Serie Kaleidoskop war geboren.

Garcia arbeitete rund sieben Jahre an seinem Drehbuch. Denn Kaleidoskop bricht mit unseren Erzähl- und Sehgewohnheiten: Die acht Folgen können in beliebiger Reihenfolge angeschaut werden.

Über 40.000 Möglichkeiten, Kaleidoskop anzusehen – welche ist die beste?

So kann jede*r Zuschauer*in an unterschiedlichen Zeitpunkten in die 25 Jahre rund um das Verbrechen eintauchen. Einzig die Episode Weiß über den eigentlichen Überfall sollte am Schluss geschaut werden.

Ignoriert man diese Empfehlung von Showrunner Garcia, dann gibt es stolze 40.320 Möglichkeiten, in welcher Reihenfolge man die Serie ansehen kann. Welche ist die beste?

Hier sind sieben Optionen.

Option 1: Dem Zufall überlassen

Die Zufälligkeit ist die von Showrunner Eric Garcia beabsichtigte Option. In jeder Episode entdeckt man so ein neues Stück des Puzzles: Warum ist dieser Raubüberfall für Leo (Giancarlo Esposito) so persönlich? Wie hat sich das Team kennengelernt? Wer betrügt wen?

Jede der Folge ist geschrieben wie eine Pilotfolge – und an welcher Stelle der Geschichte du einsteigst, wird stark beeinflussen, welchen ersten Eindruck du von den Charakteren hast.

Wichtig ist nur: Die Folge Weiß kommt zuletzt. Die verschiedenen Momente aus dem Leben der Protagonist*innen legen sich in der letzten Folge Weiß übereinander – wie in einem Kaleidoskop: Alle Farben gemeinsam ergeben Weiß.

Option 2: In chronologischer Reihenfolge ansehen

Wem die Zeitsprünge in Kaleidoskop zu verwirrend sind, der kann sich die Serie in chronologischer Reihenfolge ansehen:

  • Lila: 24 Jahre vor dem Raub
  • Grün: 7 Jahre davor
  • Gelb: 6 Wochen davor
  • Orange: 3 Wochen davor
  • Blau: 5 Tage davor
  • Weiß: Der Raub
  • Rot: Der Morgen danach
  • Pink: 6 Monate danach

Der Geschichte lässt sich mit dieser Option am einfachsten folgen – es ist aber auch die langweiligste Variante.

Option 3: Rückwärts – Die Regenbogen-Variante

Lust auf eine kleine Zeitreise? Die umgekehrte Reihenfolge beginnt 6 Monate nach dem Raub und endet 24 Jahre davor, mit einem jungen Familienvater Leo, der das Verbrecherleben aufgeben möchte.

  • Pink: 6 Monate nach dem Raub
  • Rot: Der Morgen danach
  • Weiß: Der Raub
  • Blau: 5 Tage davor
  • Orange: 3 Wochen davor
  • Gelb: 6 Wochen davor
  • Grün: 7 Jahre davor
  • Lila: 24 Jahre vor dem Raub

Mit dieser Variante kannst du zusehen, wie die Figuren (dank CGI) immer jünger werden. Und weißt immer mehr als die Charaktere selbst. Das hat auch seinen Charme, aber die Plot Twists sind mit dieser Reihenfolge nicht mehr ganz so überraschend, weil das große Finale in Folge Weiß schon als dritte Episode angesehen wird.

Option 5: Nur den Raub ansehen

Nein. Tu’s nicht. Klar, Episode Weiß ist die actionreichste Folge. Aber ohne die Motivation der Charaktere, ohne zu wissen, was sie zuvor über Jahrzehnte hinweg durchgemacht haben, fehlt der Witz. Und viele Details können verwirren, wenn man nicht die ganze Vorgeschichte kennt.

Option 6: Als Detektiv-Geschichte

Eine der Gegenspielerinnen der Diebesbande ist die FBI Agentin Nazan Abassi. Eine getriebene, hartnäckige Agentin, die alles tut, um die Bande zu schnappen – aber mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat.

Eine Möglichkeit ist, Kaleidoskop wie eine klassische FBI-Serie anzusehen und Agentin Abassi bei ihren Ermittlungen zu folgen:

  • Orange
  • Grün
  • Lila
  • Rot
  • Gelb
  • Blau
  • Weiß
  • Pink

Option 7: Wie ein Tarantino-Film

Regisseur Quentin Tarantino ist bekannt für seine nonlineare Erzählweise. Ihr könntt Kaleidoskop auch ansehen, als hätte Tarantino die Serie gedreht, und auf der Zeitleiste hin und her springen.

Zum Beispiel mit einem Start fünf Tage vor dem Raub, dann einem Sprung sieben Jahre in die Vergangenheit, zurück in die Zukunft zu den Wochen vor dem Raub und so im Zickzack durch die Geschichte:

  • Blau
  • Grün
  • Gelb
  • Orange
  • Lila
  • Pink
  • Weiß
  • Rot

Was also ist die beste Variante? Wer sich von den Plot Twists überraschen lassen und die große Auflösung bis zum Schluss aufheben will, der sollte am besten mit Episode Gelb starten – in der Leo seine Crew zusammenstellt – und mit Weiß enden. Und alles dazwischen dem Zufall überlassen.

Netflixwoche Redaktion

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