Von Stromberg bis Blockbuster: Das sind die sieben besten Workplace-Comedies

„Büro ist wie Achterbahn fahren, ein ständiges Auf und Ab. Wenn man das acht Stunden machen muss, täglich, dann kotzt man irgendwann.“ Ganz so düster, wie Bernd Stromberg ihn beschreibt, sieht der Arbeitsalltag bei den meisten dann doch nicht aus. Trotzdem ist es nach einem langen Arbeitstag manchmal eine Wohltat, einen Blick in andere Büros zu werfen.

Diese Workplace-Comedies geben eine gesunde Perspektive. Denn schlimmer als ein Chef, der sich „Daddy“ nennt, kann es doch nicht werden!

Stromberg (2012, 5 Staffeln)

Er ist die zugleich unsympathischste und beliebteste Figur des deutschen Fernsehens: Bern (Christoph Maria Herbst), der Ekel-Chef, der die Herzen von Fremdscham-Fans auch heute noch höher schlagen lässt. Mit Weisheiten wie „Die besten Jahre kommen doch nach 45! War mit Deutschland ja genauso!“ oder „Jeder Mann lebt ohne Frauen besser, ist klar. Außer jetzt vielleicht ein Gynäkologe“, sinnierte sich Stromberg an einen besonderen Platz im deutschen Kulturgut. Vielleicht wegen seiner gnadenlosen politischen Unkorrektheit. Oder einfach nur, weil im Vergleich zu Stromberg so ziemlich jeder andere Chef gut dasteht.

Das Büro (2012, 9 Staffeln)

Genau wie Stromberg basiert auch die amerikanische Sitcom Das Büro auf der gleichnamigen britischen Vorlage von Comedian Ricky Gervais. Was die amerikanische Version von der deutschen und britischen unterscheidet: Der Chef. Michael Scott (Steve Carell) ist zwar auch ein Fremdscham-Garant, aber immerhin ist er (zumindest ab Staffel 2) ein ziemlich liebenswerter Typ, dem einfach so ziemlich jede Situation droht, über den Kopf zu wachsen.

In den USA ist die Mockumentary bis heute fester Bestandteil der Pop-Kultur. Schließlich hat so ziemlich jede Szene ein Meme hervorgebracht. Und die Identifikation mit Michael fällt einfach leicht bei Geständnissen wie: „Manchmal fange ich einen Satz an, ohne zu wissen wo es hingeht. Dann hoffe ich immer, dass mir noch was einfällt.“ Wem geht es nicht so?

Brooklyn Nine-Nine (2020, 7 Staffeln)

Die Polizist*innen in Brooklyn Nine-Nine wirken weniger wie eine Gruppe Kolleg*innen als vielmehr wie eine große Familie. Was spätestens dann auch problematisch wird, wenn sich Detective Jake Peralta (Andy Samberg) eine väterliche Beziehung zu seinem Chef Captain Hold (Andre Braugher) herbeisehnt. Oder er eine Beziehung zu seiner Kollegin Amy Santiago (Melissa Fumero) beginnt. Der Arbeitsalltag auf der Polizeistation mag zwar aufregender sein als in den anderen Jobs dieser Liste, seriöser sind die Kolleg*innen deshalb aber noch lange nicht. Trotzdem ist das 99. Revier des NYPDs das vielleicht einzige Polizeipräsidium, in das man immer wieder gerne zurückkehrt.

The IT Crowd (2013, 5 Staffeln)

Jeder hat schon mal im Lebenslauf gemogelt! So auch Jen (Katherine Parkinson), die es auf diese Weise in The IT Crowd zur Managerin des IT-Teams eines großen Unternehmens geschafft hat. Okay, das IT-Team besteht nur aus zwei Leuten, Moss (Richard Ayoade) und Roy (Chris O'Dowd). Und die beiden sind ziemlich schräg. Aber es muss auch hart sein, wenn man Tag für Tag mit den technologischen Unfähigkeit seiner Kollegen zu kämpfen hat.

Dass Jen keine Ahnung von IT hat, ist dann auch nicht weiter schlimm. Laut Roy muss man vor allem zwei Sätze parat haben: „Hallo, IT – Haben Sie es schon mit Ein- und Ausschalten versucht?“, und „Sind Sie sicher, dass er eingesteckt ist?“

Derek (2015, 3 Staffeln)

Die Mockumentary Derek begleitet den Alltag des titelgebenden Derek Noakes (Ricky Gervais), der seit drei Jahren als Pfleger in einem Altenheim arbeitet. Er ist liebenswert, engagiert und sammelt mit Begeisterung die Autogrammkarten berühmter Persönlichkeiten. Trotz all seiner wunderbaren Eigenschaften ist er ein Außenseiter und die Zielscheibe für Spott aller Art. Wirklich zu ihm durchdringen kann die Negativität aber nicht. Dafür ist er viel zu sehr darauf konzentriert, ganz unabsichtlich seinem Vermieter und Kollegen Dougie (Karl Pilkington) auf den Zeiger zu gehen.

Inspiriert für die Serie wurde Comedy-Star Ricky Gervais von wahren Anekdoten: Gervais’ halbe Familie arbeitet im Pflegebereich.

Superstore (2020, 6 Staffeln)

Die Sitcom Superstore erzählt vom Leben der Angestellten der fiktiven Supermarktkette Cloud9. Amy (America Ferrera) will doch nur den Alltag zwischen Black-Friday-Wahnsinn, Mindestlohn und Kunden überstehen, die ihr ohne Maske ins Gesicht niesen. Gleichzeitig muss sie versuchen, ihr chaotisches Team zu kontrollieren: Ihr Bibel-zitierender Manager Glenn, die Teenager-Mum Cheyenne, der ehrgeizige Mateo (dem aber leider eine legale Aufenthaltsgenehmigung fehlt), Dina, die nur ihre Vögel mehr liebt als ihre Sicherheitskameras, der sarkastische Garrett. Und natürlich der naive BWL-Studiums-Abbrecher Jonah (Ben Feldman), der auch in einer zerknüllten Plastiktüte einen „Moment der Schönheit“ entdecken kann und Amy gegen ihren Willen besonders ans Herz wächst.

Die witzigsten Momente der Serie sind aber die Mini-Szenen zwischen dem Hauptplot, in denen die Kund*innen des Superstore gezeigt werden: Ein Kind, das mitten im Gang aufs Töpfchen geht. Zwei schluchzende Goth-Zwillinge. Eine Kundin, die sich mit einem der T-Shirts herzhaft die Nase putzt und es ordentlich gefaltet zurücklegt. Absurditäten des Alltags, die alle bezeugen können, die schon mal für Mindestlohn gearbeitet haben.

Blockbuster (2022, 1 Staffel)

„Ich hasse das Internet“, sagt Timmy (Randall Park). „Ich vermisse Menschen.“ Timmy leitet die letzte Blockbuster-Videothek der Welt. Ein harter Job in Zeiten von Streaming und, nun ja, Netflix. Doch der „Blockbuster-Daddy“ – wie er sich gegenüber seinem augenrollenden Team nennt – stellt sich tapfer jeder Herausforderung. Sei es ein betrunkener Ex-Kinderstar, ein Streiche-spielendes Teenager-Duo oder sein bester Freund, Nachbar und gleichzeitig Vermieter, der ihm die Miete erhöht. Nur vor einer Herausforderung schreckt Timmy zurück: Er traut sich nicht, seinem Schwarm aus Schulzeiten Eliza (Melissa Fumero, bekannt aus Brooklyn Nine-Nine) seine Liebe zu gestehen.

Einen letzte Blockbuster-Filiale wie in der Serie Blockbuster gibt es übrigens wirklich: in Bend, Oregon. Die Filiale ist inzwischen eine beliebte Touri-Attraktion und bietet neben über tausend Filmen auch Merchandise – wie zum Beispiel „Blockbuster and Chill“-Shirts.

Netflixwoche Redaktion

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