Stühle, Narben & Schaufeln – Die Souvenirs und Lieblingsschimpfworte vom 1899-Set

Die neue Serie vom Dark-Duo Baran bo Odar und Jantje Friese feierte Mitte November Premiere in Berlin. Der Weg zum Red Carpet – oder im Fall von 1899 zum Black Carpet – führte den Cast und die Gäste sehr passend übers Wasser. Boot statt Taxi. Spree statt Sony Center. Eine gute Einstimmung auf die Mystery-Serie, die in 90 Ländern auf Platz 1 der Netflix-Charts steht - und damit wohl einer der aufregendsten Serienstarts des Jahres ist.

Auf dem Teppich ist die Stimmung glücklicherweise eher Comedy als Drama, denn die Darsteller*innen, Drehbuchautorin und Regisseur von 1899 treffen sich das erste Mal seit Produktionsende wieder.  „Wie ein großes Familientreffen“, schwärmt Ángel-Darsteller Miguel Bernardeau. Und gut für die Netflixwoche-Redaktion, denn so konnten wir den Stars ein paar Anekdoten über die Dreharbeiten entlocken.

Die Stars von "1899" bei der Premiere im Funkhaus Berlin.

Das haben die Stars vom Set mitgehen lassen

Gerade bei Serien mit historischen Kostüme und Requisiten ist die Verlockung groß, etwas vom Set zu stibitzen. Isabella Wei alias Ling Yi liebte ihre traditionellen japanischen Kleider, mitgenommen hat sie aber keins. „Die sind so besonders, ich finde, die gehören in ein Museum“, schwärmt Wei. Aneurin Barnard (Daniel) ließ dagegen trotz scharfer Beobachtung heimlich was mitgehen: „Die Crew hat wirklich streng darauf geachtet, dass nichts wegkommt – was wirklich ärgerlich ist, weil ich immer gern ein Souvenir mitnehme. Naja, ich habe dann „aus Versehen“ einen alten Bleistift von 1899 eingesteckt.“

So ein kleines Mitbringsel nimmt im Gegensatz zu einigen anderen Requisiten zumindest kaum Platz weg im Koffer. Mathilde Ollivier durfte den Regiestuhl mit ihrem Charakternamen Clémence mitnehmen. Maciej Musiał hat schon vor Produktionsstart etwas in Vorbereitung auf seine Rolle des im Schiffsheizraum arbeitenden Olek bekommen: eine Schaufel. „Ich sollte lernen, wie man damit richtig schippt. Geübt habe ich damit im Garten meiner Mutter, vier große Löcher habe ich gegraben. Sie war nicht so begeistert von dem Geschenk“, erzählt der polnische Schauspieler.

Das wohl ungewöhnlichste Souvenir hat Lucas Lynggaard Tønnesen bekommen: In seiner Rolle als dänischer Migrant Krester trägt er eine auffällige Narbe im Gesicht. Dreieinhalb Stunden saß er dafür an jedem Drehtag in der Maske. Zwei der Kunstnarben durfte er dann mitnehmen. „Eine habe ich behalten, die andere habe ich eingerahmt und unserem Regisseur Bo geschenkt. Er hat versprochen, sie bei sich aufzuhängen.“ Seine Serienschwester Tove, gespielt von Clara Rosager, hätte ihren Fake-Schwangerschaftsbauch mitnehmen können, aber „das Ding war total unpraktisch und schwer – keine Ahnung, wo ich das hätte lassen sollen.“

Fala português? Diese Wörter hat sich der Cast gegenseitig beigebracht

Der multilinguale Cast hat aber nicht nur Requisiten mit nach Hause genommen, sondern auch ein paar neue (Schimpf-)Worte in anderen Sprachen. Sehr beliebt war „cai fora!“, besonders bei der dänischen Serienfamilie, was im Portugiesischen „Verpiss dich“ heißt. Die dänische Variante “flig dig” wurde sogar zum Running Gag am Set – so sehr, dass die Crew T-Shirts damit bedrucken ließ.

„Ondskabsfuld søster“, dänisch für „fiese Schwester“ sind die anderen nordischen Worte, die dem Cast hängen geblieben sind. Wer jetzt denkt, dass am Set von 1899 nur geflucht wurde – natürlich haben nahezu alle nicht-deutschsprachigen Darsteller*innen die Klassiker „Hallo“ und „Dankeschön“ gelernt. Isabella Wei macht sich am Premierenteppich mit „Du bist wunderschön“ noch sympathischer als sie sowieso schon ist. Aber den coolsten Spruch hat sich Maciej Musiał gemerkt: „Käpt’n, ich weiß es steht mir nicht zu – aber wann kehren wir auf unseren Kurs zurück?“

Netflixwoche Redaktion

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