Something Is Killing the Children: Darum geht es in der neuen Comic-Adaption der Dark-Macher*innen

„Wovor hattest du am meisten Angst?“ Diese Frage muss James beantworten. Gemeinsam mit drei Freunden spielt er nachts Wahrheit oder Pflicht. James ist ein Außenseiter. Schüchtern, unsportlich, ein Brillenträger, von den meisten seiner Mitschüler wird er gemobbt. Doch James hat gelernt, wie er die anderen Jungs begeistert: Sie lieben es, wenn er ihnen von seinen Albträumen erzählt.

Also antwortet James auf die Angst-Frage mit einer Geschichte. Er erzählt von einem Monster, das er im Wald gesehen hat. Mit langen Klauen und scharfen Zähnen.

Wenige Stunden später sitzt James einem Ermittler gegenüber. Der Junge zittert und schluchzt. Er hatte das Monster doch nur erfunden, alles eine Lüge, schwört er.

„Was ist als nächstes passiert?“, fragt der Ermittler.

„Ich hörte sie schreien“, sagt James.

James ist der einzige der vier Jungs, der diese Nacht überlebt hat.

Damit beginnt die Horror-Comic-Reihe Something is Killing the Children von US-Autor James Tynion IV und Zeichner Werther Dell’Edera. Nun hat Netflix bestätigt, dass zwei bekannte Creators an einer Serien-Verfilmung der Comics arbeiten: Baran bo Odar und Jantje Friese, bekannt für ihre Netflix-Serien Dark und 1899.

Das ist der Plot von Something is Killing the Children

In der amerikanischen Kleinstadt Archer’s Peak verschwinden plötzlich Kinder. In nur zwei Wochen sterben neun von ihnen, mehr und mehr werden vermisst.

Die Stadt ist in Panik. Ein tollwütiger Bär tötet die Kinder, sagen die einen. James ist schuld, sagen die anderen. Es war ein Monster, sagen die wenigen Kinder, die den Horror überlebt haben. Doch die Erwachsenen glauben ihnen nicht – sie können das Monster nicht sehen. Bis auf eine.

Eine mysteriöse Monsterjägerin kommt in die Stadt. Sie nennt sich Erica Slaughter. Eine grimmige Veteranin, mit stechend grün-gelben Augen, dickem Kajal (oder sind es doch die dunklen Augenringe?), das Gesicht halb im Mantel versteckt, mit Kettensäge, Axt und Säbel ausgerüstet.

Erica kann das Monster sehen. Und sie hat nur eine Mission:

„Ich werde es töten“, sagt Erica zu James.

„Kann ich helfen?“, fragt James.

Something Is Killing the Children ist keine Serie für Menschen mit schwachem Magen. Das Blut tropft förmlich von den Comicseiten, Eingeweide werden herausgerissen, Gliedmaßen zerkaut, und wie der Titel schon ankündigt, sterben reihenweise Kinder.

Was Something Is Killing the Children so ungewöhnlich macht

Einige Elemente von Something Is Killing the Children lassen an eine FSK-18-Variante von Stranger Things denken: Die vom Wald eingeschlossene amerikanische Kleinstadt. Die übernatürlich begabte, weibliche Hauptfigur. Eine geheime Organisation im Schatten. Monster mit grotesken Gliedmaßen und scharfen Zähnen. Und natürlich das Rätsel um Kinder, die nachts verschwinden. Auch an Dark, die Erfolgsserie von Baran bo Odar und Jantje Friese, lassen einige dieser Elemente denken.

Doch da hören die Parallelen zu bekannten Mystery-Geschichten schon auf. Was die Comicreihe Something Is Killing the Children zu einem der erfolgreichsten Indie-Comics der Welt gemacht hat ist seine Originalität.

Schöpfer James Tynion IV ist auch im Mainstream einer der erfolgreichsten Comic-Schaffenden. Er hat unter anderem zahlreiche Batman-Comics und das Sandman-Spinoff The Sandman Universe: Nightmare Country über die beliebte Albtraum-Figur des Corinthian geschrieben. Doch seine Leidenschaft gehört bizarren, ungewöhnlichen, aber gleichzeitig unterhaltsamen Geschichten. 2023 lehnte er sogar einen Dreijahresvertrag als Batman-Autor ab – eine Entscheidung, die in der unsicheren, miserabel bezahlten Branche der Comic-Künstler*innen einiges an Selbstbewusstsein einfordert.

Das Talent für unvorhersehbare Plot Twists und die Liebe zu Mystery-Horror-Geschichten teilt James Tynion IV mit Baran bo Odar und Jantje Friese. Die beiden werden Something Is Killing the Children sicherlich als eine spannende Netflix-Serie umsetzen.

Netflixwoche Redaktion

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