Bester internationaler Film: Im Westen nichts Neues gewinnt vier Oscars

Der Antikriegsfilm Im Westen nichts Neues hat bei der diesjährigen Verleihung der 95. Academy Awards vier Auszeichnungen gewonnen. Dazu zählen der Preis für Bester fremdsprachiger Film, Beste Kamera und Bestes Szenenbild und Beste Filmmusik.

Damit ist Im Westen nichts Neues von Regisseur und Drehbuchautor Edward Berger der erfolgreichste deutsche Film der Oscar-Geschichte.

Regisseur Edward Berger dankte in seiner Rede der ganzen Filmcrew und der Unterstützung durch Netflix. Mit ihm auf der Bühne strahlten Malte Grunert, Produzent des Films, und die Schauspieler Daniel Brühl, Albrecht Schuch und Felix Kammerer. Berger widmete dem jungen Hauptdarsteller besonderen Dank:

„Und vor allem Felix Kammerer – das war dein erster Film und du hast uns auf deinen Schultern getragen, als wäre es nichts. Ohne dich wäre keiner von uns hier.“

Mit neun Nominierungen für die Oscars ist Im Westen nichts Neues der am meisten nominierte deutsche Film überhaupt. Doch damit nicht genug: Mit der Produktion stand zum ersten Mal ein deutscher Film in der wichtigsten Kategorie „Bester Film“ zur Wahl.

Die Preisträger von Im Westen Nichts Neues: Regisseur Edward Berger, Komponist Volker Bertelmann und Szenenbildner Christian M. Goldbeck.

Das Produktionsteam für Im Westen nichts Neues wurde schließlich vier Mal auf die Oscar-Bühne im Dolby Theatre in Hollywood gerufen, für folgende Auszeichnungen:

  • Bester internationaler Film – Edward Berger
  • Beste Kamera – James Friend
  • Bestes Szenenbild  – Christian M. Goldbeck & Ernestine Hipper
  • Beste Filmmusik – Volker Bertelmann

Darum geht es in Im Westen nichts Neues

Im Westen nichts Neues ist die erste deutsche Verfilmung des Buchklassikers von Erich Maria Remarque. Im Fokus steht der 19 Jahre alte Paul Bäumer (gespielt von Felix Kammerer), der an der Westfront des Krieges zwischen Granaten, Gasangriffen und Fliegeralarm um sein Leben kämpft. Er und seine Kameraden erleben am eigenen Leib, wie die anfängliche Euphorie des Krieges in Verzweiflung und Angst umschlägt.

Filmkritiker*innen lobten den Film als „sehr überzeugend“ und „starkes Statement gegen den Krieg“.

Guillermo del Toros Pinocchio gewinnt Bester animierter Spielfilm

Neben Im Westen nichts Neues wurde auch Guillermo del Toros Pinocchio ausgezeichnet. In der Kategorie Bester animierter Spielfilm musste sich der Stop-Motion-Film unter anderem gegen Das Seeungeheuer durchsetzen – beide Titel sind auf Netflix zu sehen.

Guillermo del Toro widmete die Dankesrede seinen Eltern, seiner Frau und seinen Kindern. Außerdem bedankte er sich für die Unterstützung von Ted Sarandos, dem Chief Content Officer von Netflix.

Darum geht’s in Guillermo del Toros Pinocchio

In Guillermo del Toros Pinocchio interpretiert der Oscar-prämierte Filmemacher del Toro den Klassiker aus dem italienischen Kinderbuch neu. Sein Stop-Motion-Musical bricht mit dem bekannten „Ich will ein richtiger Junge sein“-Geschmachte – stattdessen erweckt del Toro die Marionette durch seine magisch-düstere Linse im faschistischen Italien der 1930er-Jahre zum Leben. Eine Geschichte über Vaterliebe, Eigensinn und Menschlichkeit, die ganz ohne Kitsch auskommt.

Die Elefantenflüsterer gewinnt Bester Dokumentar-Kurzfilm

Die Auszeichnung als Bester Dokumentar-Kurzfilm holten sich Regisseurin Kartiki Gonsalves und Produzentin Guneet Monga für Die Elefantenflüsterer auf der Bühne ab. Gonsalves widmete den Oscar dem kostbaren und fragilen Zusammenspiel von Mensch und Natur. Sie ist die erste indische Regisseurin, die mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.

Auch für diesen Oscar waren zwei Netflix-Produktionen nominiert: Neben Die Elefantenflüsterer stand auch The Martha Mitchell Effect zur Wahl.

Darum geht’s in Die Elefantenflüsterer

Die Naturdokumentation von Regisseurin Kartiki Gonsalves erzählt die Geschichte von Bomman und Bellie, einem indischen Paar, das ihr Leben der Pflege des verwaisten Elefantenbabys Raghu widmen. Vor dem Hintergrund der Wildnis Südindiens zeigt der Film die Menschen und Tiere, die diesen Raum teilen.

Netflix bei den Academy Awards

Mit insgesamt 15 Academy Award Nominierungen hielt Netflix dieses Jahr mit allen alteingesessenen Hollywood Studios mit. Ganze acht Filme von Netflix kandidierten für die Oscars am 13. März 2023.

Am Ende des Abends verdienten drei der Netflix Produktionen insgesamt sechs Academy Awards.

Mit vier Academy Awards ist Im Westen nichts Neues die Produktion mit den zweitmeisten Oscars des Jahres, überholt nur von dem Bester Film-Gewinner Everything Everywhere All at Once.

Netflixwoche Redaktion

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