Die zehn besten Kinderfilme und -serien, die auch Eltern ertragen

Oooch nee, nicht schon wieder Paw Patrol! Für alle Eltern, denen es vor gemeinsamen Filmabenden mit den immergleichen, Regenbogen-überladenen, zuckersüßen, Tinnitus-erzeugenden Lieblingsfilmen der Kinder graut, haben wir hier die Entwarnung: Diese zehn Kinderfilme und -serien sind auch für Erwachsene unterhaltsam. (Und bei manchen der Witze ist es sicher besser, dass die Kleinen sie noch nicht verstehen.)

1. Orion und das Dunkel

Von Charlie Kaufman, dem Schöpfer von Meta-Klassikern wie Vergiss mein nicht! und Being John Malkovich stammt die DreamWorks-Kreation Orion und das Dunkel. In dem Animationsfilm geht es um einen Elfjährigen, der sich vor allem fürchtet – besonders vor der Dunkelheit.

Doch die Dunkelheit hat einen Namen: Dark. Dark ist es leid, furchterregend zu sein. Also lädt er den ängstlichen Orion (Jacob Tremblay) ein, ihn bei seinem Job zu begleiten. Dark verspricht Orion, ihm dabei zu helfen, seine Ängste bis zum Morgen zu überwinden. Denn „eine Nacht kann alles verändern“. Mit ein bisschen Glück wird dieser einzigartige und von der Kritik hochgelobte Film einige Kinder ansprechen, die im wirklichen Leben zu sehr an ihren Nachtlichtern hängen.

2. Nimona

Es ist ein Hai. Es ist ein Nashorn… Es ist ein Wal? Nein, es ist Nimona! Die Gestaltenwandlerin drängt sich dem in Ungnade gefallenen Ritter Ballister Boldheart hartnäckig auf – denn sie will der „Sidekick für den Rachefeldzug sein“. Ein Problem: Boldhart ist kein Bösewicht und plant auch keinen Rachefeldzug.

In der Netflix-Comic-Verfilmung ist Nimona macht die namensstiftende Figur ganz nebenbei zur Ikone der transgeschlechtlichen, queeren Bewegung mit einer klaren Botschaft: Sei das, was immer du sein willst! Eine Botschaft, die nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene wertvoll ist. Der Comic entstand übrigens als High School Projekt vom Comic Zeichner N.D. Stevenson – die erste Geschichte über Nimona und Ballister ist bis heute immer noch auf Tumblr zu finden.

3. Das Seeungeheuer

Das wahre Ungeheuer ist für den Seemann Jacob Holland die kleine Maisie, die sich als blinde Passagierin in einem Fass mit auf sein Boot schmuggelt, um mit ihm Monster zu jagen. Jacobs Karriere als Held der Meere begann ähnlich wie Maisies. Aber: „Das ist nicht dasselbe“, sagt er zu der Kleinen, um sie von ihrem Vorhaben abzuhalten, und meint damit: „Wir sind nicht dasselbe.“ Denn sie ist ein Waisenmädchen mit dunkler Hautfarbe. Und er war ein weißer, privilegierter Junge, als auch er unerlaubt zur See fuhr. Doch schon bald stellt sich heraus: Die beiden haben dasselbe Feuer in sich. Und werden zu Verbündeten.

Das Seeungeheuer ist eine Film gewordene Botschaft, die für viele Erwachsene genauso lehrreich sein kann wie für Kinder. Denn Maisie lässt sich nicht von anderen sagen, wer sie ist oder was sie kann. Was andere von ihr erwarten, spielt keine Rolle. Und so jagt sie nicht nur Ungeheuern unerbittlich hinterher, sondern auch den eigenen Träumen. Und übertrifft am Ende alle Erwartungen.

4. Enola Holmes

Wusstest du, dass Sherlock Holmes eine Schwester hat? Enola Holmes (Millie Bobby Brown) – deren Fähigkeiten als Detektivin denen ihres Bruders in nichts nachstehen – ist auf der Suche nach ihrer verschwundenen Mutter (Helena Bonham Carter).

Kurz nach dem Verschwinden von Mutter Holmes kehren Enolas Brüder Mycroft (Sam Claflin) und Sherlock (Henry Cavill) nach Hause zurück. Die beiden behindern ihre Schwester aber mehr, als dass sie helfen – zumindest anfangs. Nur mit ihrem Verstand und einigen von ihrer Mutter hinterlassenen, merkwürdigen Geschenken zum 16. Geburtstag (sprich: Hinweisen) schleicht sich Enola davon und versucht, sie allein aufzuspüren. Man muss keine Detektivin sein, um zu ahnen, was jede und jeder nach Enola Holmes sehen will – die Fortsetzung.

5. Family Switch

Der Film Family Switch erinnert ein wenig an Freaky Friday: Ein Familienausflug zum Griffith Observatory in Los Angeles wird kurz vor den Feiertagen zu einer lebensverändernden Erfahrung – im wahrsten Sinne des Wortes. Nach einer Panne am Teleskop wachen die Walkers am nächsten Morgen auf und stellen fest, dass sie alle ihre Körper getauscht haben: Mutter Jess (Jennifer Garner) mit Tochter CC (Emma Myers), Vater Bill (Ed Helms) mit Sohn Wyatt (Brady Noon) sowie das Kleinkind Miles (Lincoln und Theodore Sykes) mit der französischen Bulldogge Pickles.

Da die Zeit knapp ist, müssen die Walkers herausfinden, wie sie das Teleskop reparieren können und das Rollenspiel im Körper der anderen überstehen.

6. Die Mitchells gegen die Maschinen

Die angehende Filmemacherin Katie Mitchell (Abbi Jacobson) fährt mit ihrem Auto quer durch die USA zu ihrer Traum-Filmschule. Begleitet wird sie dabei von ihrem Hund (Doug der Mops), ihrem kleinen Bruder (Mike Rianda), ihrer Mutter (Maya Rudolph) und ihrem technik-feindlichen Vater (Danny McBride).

Doch in der Zwischenzeit erfährt die virtuelle KI-Assistentin namens PAL, dass ihr Schöpfer, der Technologie-Unternehmer Mark Bowman sie durch die neuesten Robotererfindungen ersetzen möchte. PAL weigert sich, kampflos aufzugeben. Sie übernimmt die Kontrolle über Marks Firma und überredet alle Roboter zu einem teuflischen Plan: die gesamte Menschheit zu erobern. Nun müssen die Mitchells ihren Familienzwist lösen, um... nun ja, die Welt zu retten.

Die Oscar-nominierte Sci-Fi-Action-Komödie Die Mitchells gegen die Maschinen ist scharfsinnig, witzig und rührend. Und wir haben noch gar nicht erwähnt, dass sie im englischen Original mit Fred Armisen, John Legend, Chrissy Teigen, Blake Griffin und Conan O'Brien besetzt ist, um nur einige Namen zu nennen.

7. Roald Dahls Matilda – Das Musical

Dieses Filmmusical Roald Dahls Matilda – Das Musical basiert auf dem gleichnamigen Bühnenmusical, das wiederum auf dem beliebten Kinderroman von Roald Dahl basiert, wie schon der Titel sagt. Trotz nachlässiger Eltern (Stephen Graham und Andrea Riseborough) und der hinterhältigen Schulleiterin Agatha Trunchbull (Emma Thompson) bleibt die frühreife Matilda Wormwood (Alisha Weir) gutmütig und widmet sich ihrer Liebe zum Lesen. Matilda entwickelt bald telekinetische Fähigkeiten und führt ihre gutherzige Lehrerin Miss Honey (Lashana Lynch) und ihre Mitschüler*innen in eine Revolution, um sie ein für alle Mal von Trunchbulls Tyrannei zu befreien.

8. Rettungshund Ruby

Ruby ist ein schwieriger Fall. Eine Mischlingshündin, die von vier verschiedenen Familien immer wieder zurück ins Tierheim gebracht wird. Zu aufmüpfig, zu wild. Bis State Trooper Dan Rubys Potenzial für die Hundestaffel sieht. Geduldig lernt er mit ihr, verliert nie den Glauben an sie – und wird dank Ruby endlich ins Rettungsteam aufgenommen.

Berührend ist Rettungshund Ruby vor allem deshalb, weil der Film auf einer wahren Geschichte beruht. Wäre Ruby nicht adoptiert worden, hätte ihr ein Schicksal gedroht, dass vielen schwer erziehbaren Tieren in amerikanischen Tierheimen blüht: Wer kein Heim findet, wird eingeschläfert. Dieses Thema rückt in dem Film allerdings in den Hintergrund und macht die Geschichte vollkommen kinderfreundlich. Mit einer schönen Botschaft: Jede*r hat eine zweite Chance verdient, und manchmal auch eine fünfte.

9. Mein Lehrer, der Krake

Dieser Film beginnt mit einem Burn-Out, doch dürfte er nicht nur deshalb die Aufmerksamkeit einiger Eltern auf sich ziehen. In der südafrikanischen Dokumentation Mein Lehrer, der Krake begibt sich der ausgebrannte Tierfilmer Craig Foster in die Tiefen des Atlantiks. Dort begegnet er einer Oktopus-Dame, die ihm aus seinem emotionalen Tief helfen wird. Der Film beschreibt die daraus entstehende Beziehung zwischen Mensch und Tier und die persönliche Entwicklung des Filmemachers – dem durch den Kraken seine eigene Verletzlichkeit vor Augen geführt wird.

Neben all den Emotionen im Film bietet die Doku ganz besondere Einblicke in das Leben am Grund des Meeres: Wie sich binnen Sekunden die Farbe des Kraken ändert oder das Tier einem Haiangriff entkommt, bloß durch die eigene Cleverness. Der Naturfilm zeigt gefühlvoll eine neue Welt auf, ohne belehrend zu sein.

10. Leo

Erfahrung ist der beste Lehrer. Klassentier Leo (im Englischen gesprochen von Adam Sandler) – eine sprechende Echse – hat in seinen 74 Jahren, in denen er Fünftklässler beobachtet, viel gelernt. Doch dann hört Leo,  wie ein Elternteil sagt, dass seine Lebenserwartung 75 Jahre beträgt. Darum beschließt er, das Beste aus seiner verbleibenden Zeit zu machen und als eine Art Kindertherapeut aktiv zu werden. Wann immer ein Klassenmitglied ihn mit nach Hause nimmt, hat Leo ein offenes Ohr (haben Echsen Ohren?), gute Ratschläge und oft auch einen Ohrwurm (haben wir erwähnt, dass es sich um ein Musical handelt?).

Leo ist erst der zweite Animationsfilm von Sandlers Happy Madison Productions. Das Warten hat sich gelohnt, denn er ist wirklich lustig und überraschend selbstbewusst.

Netflixwoche Redaktion

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