Jennifer Coolidge: „Träume können wahr werden – aber es kann 20, 30 Jahre dauern“

Die Golden Globe-Gewinnerin ist diese Woche in We Have A Ghost, einer turbulenten Horror-Komödie auf Netflix zu sehen.

„Als ich jung war, wollte ich die Königin von Monaco werden“, sagte Jennifer Coolidge in ihrer Dankesrede bei den diesjährigen Golden Globe Awards. Sie bekam den Preis als beste Nebendarstellerin für die Rolle der Tanya McQuoid in der Serie The White Lotus. Sie sagte es mit der entwaffnenden Ehrlichkeit einer 61-jährigen Frau, die irgendwo im Niemandsland der Emotionen wohnt, gleich zwischen weise, gelangweilt und naiv. Sie sagte es genauso, wie sie diese schrille, extrovertierte Millionärin in zwei Staffeln gespielt, nein, gelebt hat. So, dass Anwesende nicht mehr wussten: Spielt Coolidge immer noch McQuoid? Oder ist sie schon verschmolzen mit dieser Rolle, die aus einer leidlich bekannten, aber auch immer unterschätzten und wieder vergessenen Schauspielerin, einen Star gemacht hat. Einen, dem ganz Hollywood nicht nur an diesem Abend zu Füßen liegt.

Coolidge ist cool, das wird auch dem Letzten an diesem Abend ihres bisher größten Erfolges klar. Warum es nichts wurde mit der Regentschaft in Monaco? Nun, „das Leben sei dazwischengekommen. Man wird älter und realisiert, Mist, es wird wohl nichts mehr werden mit Monaco“. Das Publikum bei den Golden Globes Awards war hingerissen, denn: Das kennen wir doch alle, oder?

Das Bemerkenswerte an Jennifer Coolidge und ihrer Karriere ist, dass sie so richtig durchstartet, in einem Alter, in dem gerade Frauen in der Filmbranche aufs Abstellgleis geschoben werden. Nicht so Jennifer. Sie trotzt dem Jugendwahn – und wird dafür gefeiert. Dabei beherrschte Cooldige ihren Job schon immer.

Bekannt wurde sie um die Jahrtausendwende als „Stiflers Mom“ in den American Pie-Filmen. Hier wurde sie zur „Mutter aller MILF´s“, und lange auf Rollen dieser Art festgelegt. Aber, so Coolidge in einem Interview mit dem US-Branchenmagazin Variety, „dieser Film hatte dennoch viele Vorteile.“ Er habe ihr eine Menge sexueller Angebote eingebracht, mit rund 200 Menschen habe sie dank „American Pie“ geschlafen.

Aussagen wie diese – selbstbewusst, pragmatisch, lebenslustig – haben Jennifer Coolidge zu einer Ikone der Schwulenbewegung werden lassen. Und sie gibt auch älteren Menschen Mut. „Egal wie alt ihr seid, achtet darauf, nicht zu kurz zu kommen und genießt das Leben. Ich habe zu viel Zeit damit verbracht, zu denken, dass es keinen coolen Moment mehr geben wird, dass es mit Monaco eben nicht hinhaut. So habe ich große Teile meines Lebens nicht zu schätzen gewusst, weil ich traurig war, dass dieser Traum nicht in Erfüllung geht.“

Nun ist Jennifer Coolidge zwar immer noch nicht Königin von Monaco, aber Königin von Hollywood ist auch nicht viel schlechter.

Darum geht’s in We Have A Ghost

Teenager Kevin (Jahi Di’Allo Winston) zieht mit seiner Familie in ein Haus, in dem es spuken soll – und genau das tut es auch. Hausgeist Ernest (David Harbour) ist jedoch ein eher liebenswerter Kauz, der Kevin und seiner Familie keine Angst einjagt. Die Familie versucht mit einem angeblichen Medium (Jennifer Coolidge) einer TV-Show mehr über Ernest zu erfahren und damit fängt der Spuk erst richtig an. Slasher-Comedy Regisseur Christopher Landon inszenierte den turbulenten Gruselspaß.

Das ist das wichtigste Zitat von Jennifer Coolidge in We Have A Ghost

„Ist er jetzt hier? – Aaaaaaaaaaahhhhhhhhh!“

Jennifer Coolidge, als sie ungeduldig auf Geist Ernest wartet und dieser dann erscheint.

Hier ist Jennifer Coolidge auf Netflix zu sehen

  • The Watcher (2022), spannende Mini-Serie (sieben Folgen) um eine Familie, die in ihr Traumhaus zieht und dort einen Albtraum erlebt, als ihnen ein Stalker das Leben zur Hölle macht. Eine zweite Staffel ist in Vorbereitung.
  • Single All the Way (2021): Eine Weihnachts-RomCom, in der zwei schwule Männer nach genretypischem hin und her ihr Glück unter dem Mistelzweig finden

Netflixwoche Redaktion

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