
Viele Jahre, nachdem er Im Westen nichts Neues verfasst hatte, hat der Autor Erich Maria Remarque in einem Interview einen noch immer gültigen Satz über Kriege gesagt: „Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen.“
Unter anderem die Kriegsbegeisterung solcher Menschen hat 1914 zum Ersten Weltkrieg geführt. Insgesamt kamen in den vier Kriegsjahren etwa 17 Millionen Menschen ums Leben, bis heute ist in der Forschung von „der verlorenen Generation“ junger Männer die Rede, deren Weg oftmals von der Schulbank direkt zum Militär und an die Front führte. In seinem Antikriegsroman erzählt Remarque die Geschichte solcher Soldaten – bald 100 Jahre nach Erscheinen des Buches setzt sie nun Regisseur Edward Berger (Deutschland 83) für Netflix als Spielfilm um.

Im Fokus steht, wie im Buch, der 19 Jahre alte Paul Bäumer (gespielt von Felix Kammerer), der an der Westfront des Krieges zwischen Granaten, Gasangriffen und Fliegeralarm um sein Leben kämpft. Er und seine Kameraden erleben am eigenen Leib, wie die anfängliche Euphorie des Krieges in Verzweiflung und Angst umschlägt. Einer nach dem anderen verliert sein Leben.

Teil des Casts ist auch Daniel Brühl (Good Bye, Lenin!), der den Politiker Matthias Erzberger spielt. Die Rolle ist historisch wichtig, obwohl Erzberger in Remarques Roman nicht vorkommt. Er war einer der wenigen Politiker, die früh schon auf ein Ende der Kriegshandlungen drangen. Sein Einsatz für den Frieden kostete Erzberger, der nach dem Krieg für eine Weile Reichsfinanzminister war, übrigens wenige Jahre später das Leben. Er wurde 1921 von einem Faschisten ermordet.