Nur für starke Nerven: Die besten True-Crime-Dokus

Ob Mord, Verschwinden oder Betrug: Verbrechen üben einen schaurigen Sog auf uns aus. Es ist schwer wegzusehen, wenn es um existenzielle Bedrohungen geht. Die Faszination für menschliche Abgründe bedienen zahlreiche True-Crime-Dokus, die rätselhafte, abscheuliche und kuriose Fälle sezieren und die Zuschauer*innen in die dunkelsten Ecken des Lebens entführen. Für alle, die ab und an aus der Sicherheit ihres Alltags in reale Kriminalgeschichten eintauchen möchten, kommen deshalb hier die besten True-Crime-Dokus auf Netflix.

Der Fall Jens Söring – Tödliche Leidenschaft (2023)

1991 wird der deutsche Student Jens Söring in den USA zu zwei lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt. Er soll die Eltern seiner Freundin ermordet haben. Er bestreitet den Fall bis heute.

In den vier Episode der Dokuserie Der Fall Jens Söring – Tödliche Leidenschaft gehen die Regisseur*innen Andre Hörmann und Lena Leonhardt allen offenen Fragen im Fall des Diplomatensohns nach. In Interviews kommen Ermittler*innen, Expert*innen und Jens Söring selbst zu Wort.

Cyberbunker: Darknet in Deutschland (2023)

September 2019: Eine alte Bunkeranlage im rheinland-pfälzischen Traben-Trarbach wird von 650 Polizist*innen gestürmt. Sie finden dort kein Geld, keine Drogen, auch keine gestohlene Kunst – sondern Computer, ein riesiges Rechenzentrum. Der „Cyberbunker“ entwickelt sich zu einem der außergewöhnlichsten Kriminalfälle Deutschlands. Es geht um eine neue Art des kriminellen Imperiums, um Betrugsmaschen, Drogenhandel und Staatsgeheimnisse im Darknet.

Der Dokumentarfilm Cyberbunker: Darknet in Deutschland von Max Rainer und Kilian Lieb zeigt nicht nur Archivmaterialien und Interviews mit Expert*innen, sondern lässt auch den Hauptangeklagten zu Wort kommen: Erstmals äußert sich Herman Johan Xennt, der exzentrische Anführer der Darknet-Gruppe, zu dem Fall.

Der Mord an Jill Dando (2023)

Jill Dando war in Großbritannien eine bekannte TV-Journalistin und Nachrichtensprecherin. Beliebt und gut vernetzt in allerhöchsten Kreisen. Als sie im April 1999 vor ihrer Wohnung von einem bewaffneten Unbekannten kaltblütig hingerichtet wurde, war die Nation schockiert. Trotz einer der größten Morduntersuchungen in der britischen Geschichte bleibt der Mord ungelöst. Bis heute ranken sich diverse Mythen um den Todesfall. Die dreiteilige True-Crime-Dokumentation Der Mord an Jill Dando beleuchtet die Suche nach dem Täter. Dandos Freund*innen, Familienmitglieder, Kolleg*innen und die Polizei gewähren Einblicke in die Ermittlungen und das Privatleben der Verstorbenen.

Das Interview mit Rosa Peral  (2023)

Ein Mord im Polizeimilieu. 2020 wurde die Spanierin Rosa Peral aus Barcelona wegen Mordes an ihrem Lebensgefährten Pedro Rodríguez zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt. Ihr Geliebter Albert López, der sie bei der Tat am 1. Mai 2017 unterstützt hatte, muss für 20 Jahre ins Gefängnis. Opfer und Täter waren bei der Polizei beschäftigt, was das Interesse der spanischen Öffentlichkeit noch schürte.

In der True-Crime-Dokumentation Das Interview mit Rosa Peral gibt Peral sechs Jahre nach dem Mord ihr erstes Interview aus dem Gefängnis. Der Film rollt noch einmal auf, was geschehen ist und beleuchtet auch die Gerichtsverhandlung gegen die beiden sich gegenseitig belastenden Täter Peral und López.

Jeffrey Dahmer: Selbstporträt eines Serienmörders (2022)

Als die Polizei in Milwaukee im Juli 1991 die Wohnung des 31-jährigen Jeffrey Dahmer betrat, fand sie dort die verstörende Sammlung eines Serienkillers vor: eine Kühltruhe voller menschlicher Köpfe, Schädel, Knochen und andere Leichenteile in den unterschiedlichsten Stadien der Verwesung. Dahmer gestand schon bald sechzehn Morde in Wisconsin innerhalb der vergangenen vier Jahre, einen weiteren in Ohio im Jahr 1978 und unvorstellbare Akte der Leichenschändung und des Kannibalismus.

Diese dreiteilige Dokumentation, die dritte in einer Reihe des Regisseurs Joe Berlinger (Ted Bundy: Selbstporträt eines Serienmörders, John Wayne Gacy: Selbstporträt eines Serienmörders), taucht anhand bislang unbekannter Interviewaufnahmen von Dahmer und seinen Verteidigern in die Psyche des Serienmörders ein und widmet sich zugleich der Frage nach der Verantwortlichkeit der Polizei.

Und wer sich nach der Doku noch auf fiktionaler Ebene mit Jeffrey Dahmer beschäftigen möchte, kann dies mit der kürzlich angelaufenen Serie DAHMER tun.

Der Tinder Schwindler (2022)

Es muss nicht immer um Mord und Totschlag gehen. Der Tinder Schwindler hat auch so genug Schaden angerichtet: Der Hochstapler und Betrüger Simon Leviev gibt sich auf Tinder als Milliardär aus – und bringt seine Opfer durch perfide Lügenkonstrukte und Manipulation um ihr Vermögen. Womit er nicht rechnet: Dass jemand den Spieß umdreht.

John Wayne Gacy: Selbstporträt eines Serienmörders (2022)

Er ermordete 33 Menschen, wurde dafür 21 Mal zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt, bekam neun mal die Todesstrafe – und er gilt als die Inspiration für den Horrorclown aus Stephen Kings Es. John Wayne Gacy trieb in den 70er-Jahren sein Unwesen als Serienmörder. In der neuen True-Crime-Doku John Wayne Gacy: Selbstporträt eines Serienmörders schildert er selbst sein Leben und seine Taten auf bisher unveröffentlichten Tonbandaufnahmen. Die Ausführungen des Mörders flankieren Interviews mit Polizisten, überlebenden Opfern und Hinterbliebenen, die seine verzerrte Wahrnehmung der Wirklichkeit auf dem harten Boden der Realität erden.

Jimmy Savile: Eine britische Horrorstory (2022)

Jimmy Savile galt jahrzehntelang als der etwas schräge, aber gutherzige Pop-Onkel Großbritanniens. Der Wohltäter, der Millionen an Spenden eintreibt und seine Freizeit opfert, um in Krankenhäusern zu helfen. Der gute Freund von Margaret Thatcher. Der enge Vertraute der Royals. Der beliebteste Discjockey des Landes. Der Zauberer, der kleinen Kindern in seiner Fernsehshow Jimm'll fix it ihre sehnlichsten Träume erfüllt. Wie eine Bekannte von Savile in der Doku-Miniserie sagt: „Ich hatte noch nie jemanden getroffen, der so viel Gutes vollbracht hatte.“ Dabei hatten alle schon viele Jahre vor seiner Enthüllung die Gerüchte gehört: „Jimmy mag kleine Mädchen.“ Wie konnte der pädophile Jimmy Savile so lange mit seinen Taten davonkommen – und wer half dabei, die Wahrheit zu vertuschen? Die Doku Jimmy Savile: Eine britische Horrorstory zeichnet nach, wie eine ganze Nation sich vom Charme eines Sexualstraftäters einwickeln lassen konnte.

Jeffrey Epstein: Stinkreich (2020)

Auch Jeffrey Epstein verkehrte in den höchsten Kreisen, umgab sich mit Präsidenten, Royals und Hollywood-Stars – und kam jahrelang mit seinen schrecklichen Verbrechen davon. Wer wusste wirklich um den Zwangsprostitutionsring des New Yorker Financiers? Die vierteilige Netflix-Doku Jeffrey Epstein: Stinkreich zeichnet den Aufstieg und Fall von Epstein nach und lässt vor allem seine Ankläger*innen zu Wort kommen.

Tiger King (2020)

Ein Mordversuch, viele Tiger und der vielleicht exzentrischste Zoobesitzer der Welt: Tiger King: Großkatzen und ihre Raubtiereentwickelte sich mit seinem Sammelsurium an schrägen Protagonist*innen zu einem echten Phänomen. Tiger King gehörte wie das Horten von Klopapier und Brotbacken zu den großen globalen Trends der ersten Wochen der Coronapandemie. Joe Exotics Fehde mit Carole Baskin ist nicht nur wahnsinnig unterhaltsam, sondern markierte auch die Geburtsstunde einiger der besten Memes aus dem Jahr 2020. Ein Jahr später bekam die Joe-Exotic-Saga sogar eine zweite Staffel.

Der Mörder in Aaron Hernandez (2020)

Aaron Hernandez hatte all das, was andere sich wünschen: Ruhm, Erfolg und eine junge, attraktive Familie. Doch dann begeht der Football-Star mehrere Morde. Und spielt unbehelligt eine weitere Saison. Der Mörder in Aaron Hernandez zeigt nicht nur die tragische Geschichte des Sportlers, sondern wirft darüber hinaus dringende Fragen auf: Hätte verhindert werden können, dass Hernandez zum Mörder wird? Und welche Verantwortung trägt der US-amerikanische Football-Kult?

American Murder: Die Bilderbuchfamilie (2020)

Shanann Watts ist glücklich. Sie hat zwei liebenswerte Töchter, eine Traumehe mit ihrem Mann Chris und ist mit dem dritten Kind schwanger. Ihr Bilderbuchleben dokumentiert sie auf Social Media. Doch dann verschwinden Shanann und ihre Töchter plötzlich – und die ermittelnden Polizist*innen stoßen auf immer mehr Geheimnisse. Die vermeintlich perfekte Ehe drohte zu zerbrechen, die Familie kämpfte mit Schulden, und Chris ist keineswegs der Märchenprinz, als der er scheint. Die Ermittlungen wecken einen schrecklichen Verdacht: Hat Chris seine schwangere Frau und ihre Kinder ermordet? Anhand zahlreicher Polizei- und Privatvideos werden in der Doku American Murder die grausamen Enthüllungen erörtert.

Don't F**ck with Cats: Die Jagd nach einem Internet-Killer (2019)

Irgendwo muss man die rote Linie ziehen! Für eine Gruppe Amateur-Detektiv*innen ist diese Linie spätestens dann überschritten, wenn es um Katzen geht. Don't f**k with Cats erzählt die Geschichte einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von Internet-Ermittler*innen, die sich geschworen haben, dem Tierquäler – und späteren Mörder – Luka Magnotta das Handwerk zu legen, nachdem er Videos seiner ekelerregenden Taten ins Internet stellte.

FYRE: The Greatest Party That Never Happened (2019)

Feiern mit den Schönen, Reichen und Berühmten, mit weißem Sand unter den Füßen und dröhnendem Bass in den Ohren – das Fyre Festival sollte das Event des Jahrzehnts werden. Doch was der arrogante Unternehmer Billy McFarland versprach – und für viel Geld verkaufte – stellte sich stattdessen als die größte Farce des Jahrzehnts heraus. Statt einer Luxus-Party bekamen die entsetzten Gäste von Regen durchnässte Matratzen, Käsebrote und Anarchie vorgesetzt. Die Lage eskalierte, bis sogar das FBI Ermittlungen aufnahm. Die für vier Emmys nominierte Doku FYRE gibt einen Einblick in diese Katastrophe aus erster Hand, erzählt von den Organisator*innen selbst.

Netflixwoche Redaktion

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