Warum David Harbour es kaum erwarten konnte, 40 zu werden

David Harbour – ist das nicht dieser Schauspieler aus Brokeback Mountain? Kein Witz: Harbour hat in dem Drama eine Nebenrolle gespielt. Randall Malone, einen verheirateten Mann mit einer geschwätzigen Ehefrau. Im Film beginnt Randall eine Affäre mit Jack (Jake Gyllenhaal).

Die meisten werden Harbour aber als Jim Hopper aus Stranger Things kennen. Obwohl Harbour seit 1999 in Filmen, Serien wie Law & Order und auf dem Broadway auftrat, kam sein großer Durchbruch erst im Alter von 41 Jahren.

Das liegt an Harbours Geschichte: In seinen frühen Zwanzigern war Harbour schwer alkoholkrank. Er dachte sogar über Suizid nach. Nur die Frage, wer sich dann um seine Katze kümmern würde, hielt ihn davon ab. Das erzählte Harbour im Interview mit der britischen Zeitung The Guardian: „Außerdem war ich entsetzt von der Vorstellung, in meiner Wohnung zu sterben, eine Woche lang nicht entdeckt zu werden und von einer Katze gefressen zu werden.“

Er ließ sich in die Psychatrie einweisen. Dort wurde ihm auch noch eine bipolare Störung diagnostiziert. Doch Harbour machte erfolgreich einen Entzug, ging zur Therapie, nahm seine Medikamente und stellte fest: Je mehr er sich auf die Schauspielerei konzentrierte, desto besser ging es ihm psychisch. Das Theater rettete ihn.

Für die Rolle als medikamentenabhängiger, anfangs depressiver, aber hartnäckiger Kämpfer Hopper war Harbour darum wie geschaffen. „Ich habe immer darauf gewartet, 40 Jahre alt zu werden“, sagt er im Interview. „Es ergibt absolut Sinn, dass ich erst dann Erfolg hatte, als ich in der Lage war, im Alter die Geschichten zu verkörpern, zu deren Erzählung ich mich geboren fühlte.“

David Harbour und Co-Star Winona Rider in der vierten Staffel von Stranger Things.

Es folgten: weltweiter Ruhm, Nominierungen für alle wichtigen Serienpreise sowie Hauptrollen in Blockbustern wie David Harbours neuestem Film We Have a Ghost.

Und privates Glück: 2019 lernte Harbour die Sängerin Lily Allen kennen. Anfang der Pandemie zogen sie schnell zusammen – und blieben zusammen. Im September 2020 heirateten die beiden heimlich in Las Vegas. Der Trauredner: ein Elvis-Imitator.

Darum geht’s in We have a Ghost

Als die Familie Presley in ein altes Herrenhaus zieht, muss sie feststellen: Das Haus ist schon bewohnt. Auf dem Dachboden spukt ein Geist namens Ernest (David Harbour). Ein YouTube-Video mit Ernest geht sofort viral. Teenager versuchen, wie der Geist durch Wände zu rennen – und brechen sich dabei die Nasen. Immer mehr Menschen (u. a. Jennifer Coolidge als Medium) mischen sich in Ernests Ableben ein. Vater Frank (Anthony Mackie) will mit dem Geist Geld verdienen, Sohn Fulton will mit dem neuen Internet Fame Mädchen begeistern und der jüngste Sohn Kevin will einfach nur einen Freund. Doch dann geraten Ernest und die Familie Presley ins Visier einer dubiosen Regierungsbehörde.

Das ist das wichtigste Zitat von David Harbour aus We have a Ghost

„Hin und wieder triffst du jemanden, der helfen will. Du triffst jemanden, der gut ist.“

Der Hausgeist Ernest hat so viel unter schlechten Menschen gelitten, dass es schwierig ist, Hoffnung zu behalten. Erst mit Kevin und seiner Familie darf er wieder lernen, dass nicht die ganze Welt gegen einen ist. Und manchmal braucht es eben nur einen hilfsbereiten Menschen – oder einen Geist.

Hier ist David Harbour noch auf Netflix zu sehen

  • Stranger Things: David Harbour in seiner wichtigsten Rolle, als Chief Jim Hopper. Die Erleichterung der Fans war groß, als Staffel 4 der Mystery-Serie zeigte: Hopper lebt!
  • Frankenstein’s Monster Monster, Frankenstein: In dieser surrealen Mockumentary bringt die Fernsehaufzeichnung eines katastrophalen Bühnenstücks seines Vaters David Harbour Jr. den Schauspieler David Harbour III (gespielt von David Harbour) auf die Spur schrecklicher Familiengeheimnisse.
  • Tyler Rake: Extraction: Die Rettung des entführten Sohnes eines Drogenbarons wird für einen Söldner (Chris Hemsworth) schon bald zu einem Überlebens- und Gewissenskampf. Harbour spielt eine Nebenrolle als ehemaliger Kamerad des Söldners.

Das wissen nur echte Fans

Als David Harbour sich für die Rolle als Jim Hopper bewarb, hieß Stranger Things noch Montauk. Harbour war mit der Änderung des Titels ganz und gar nicht einverstanden. Er schrieb eine sehr aufgebrachte Mail an die Schöpfer der Show, die Duffer-Brüder: Der Titel Stranger Things sei „furchtbar“ und werde die Show „zerstören“.

Netflixwoche Redaktion

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