5 Netflix-Serien, die Fans von Squid Game jetzt streamen können

Squid Game, die blutige Geschichte um den hochverschuldeten Pechvogel Gi-hun und seine ebenso verzweifelten Mitspieler*innen, wurde im Eiltempo zum globalen und generationsübergreifenden Popkultur-Phänomen. Während nun die halbe Welt diskutiert, ob der südkoreanische Netflix-Hit seinem Hype gerecht wird, forscht die andere Hälfte bereits eifrig nach Serienstoffen mit ähnlicher Sogkraft und Intensität. Um die Leere nach dem Ende der letzten Folge zu füllen, folgt hier eine Liste mit spannenden Serien-Alternativen.

Erased

Der Manga-Zeichner Sotoru Fujinuma (Yūki Furukawa) verfügt über eine übersinnliche Fähigkeit: Wann immer ein Unglück in seiner unmittelbaren Umgebung bevorsteht, wird er in der Zeit zurückgeworfen und erhält die Möglichkeit, die drohende Tragödie abzuwenden. Als er sich nach dem grausamen Mord an seiner Mutter plötzlich im Körper seines zehnjährigen Ichs wiederfindet, bekommt er zugleich die Chance, dem Rätsel um einen Serienmörder und Entführer aus seiner Schulzeit auf den Grund zu gehen. 

Auf den ersten Blick mag die japanische Mystery-Serie Erased nicht allzu viel mit Squid Game gemein haben. Je länger man der Geschichte um den zeitreisenden Protagonisten Satoru jedoch folgt, desto stärker zeichnen sich Parallelen ab. Denn auch in Erased handelt der Held aus dem Antrieb heraus, sein eigenes Unglück wieder rückgängig machen zu können und schlägt dabei ebenso gefährliche Wege ein. Zudem setzt sich die Serie clever mit gesellschaftlichen Themen auseinander und lässt die Zuschauer*innen dabei mit dem einen oder anderen Kloß im Hals zurück.

Erased basiert auf der beliebten Manga-Reihe Die Stadt, in der es mich nicht gibt von Kei Sanbe. Sowohl die Realverfilmung als auch die 2016 erschienene Anime-Serie stehen der Vorlage in nichts nach und sind gerade in europäischen Gefilden noch immer ein absoluter Geheimtipp.

3%

Die brasilianische Science-Fiction-Serie 3% führt uns in eine Zukunft, in der die Weltbevölkerung in arm und reich gespalten ist. Nur eine kleine Elite hat die Aussicht auf ein Leben in Wohlstand. Die einzige Möglichkeit, der Armut zu entfliehen, haben Menschen, wenn sie das Alter von 20 erreichen und sich einem schwierigen Auswahlverfahren unterziehen. Diesem halten jedoch pro Jahrgang nicht mehr als drei Prozent stand.

Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Hunger Games-Adaption im Seriengewand, entpuppt sich rasch als erwachsene Dekonstruktion einer kapitalistischen Dystopie.

Wie übrigens auch Squid Game wurde 3% zunächst von großen Fernsehstudios abgelehnt, bis die Serie schließlich ihre Heimat bei Netflix fand. Mittlerweile kommt 3% auf ganze vier Staffeln und versammelt eine internationale Fangemeinde.

Alice in Borderland

In Alice in Borderland müssen Videospiel-Nerd Ariso (Kento Yamazaki) und seine Freund*innen in einer menschenleeren Version von Tokio immer neue Spiele bestehen. Scheitern sie, werden sie getötet. 

Eigentlich verfügt die japanische Drama-Serie also über alle Zutaten, um Streaming-Enthusiast*innen über das Staffelfinale von Squid Game hinweg zu trösten. Auch in Alice in Borderland muss sich eine Gruppe von Menschen fortwährend in sadistische Situationen begeben, um ihr weiteres Überleben zu sichern.

Trotz der ähnlichen Prämisse bekommt man mit Alice in Borderland ein eigenständiges, wenn auch manchmal etwas gewöhnungsbedürftiges Vergnügen geboten.

Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Manga von Haro Asô und spielt übrigens nicht bloß im Titel auf Lewis Carrolls berühmtes Kinderbuch Alice im Wunderland an. Hier und da schießt die Serie vielleicht ein wenig über das Ziel hinaus, alles in allem möchte man der eskalierenden Story jedoch immer weiter folgen. Und die Chance wird es geben: Eine zweite Staffel wird bereits produziert.

Snowpiercer

Snowpiercer zeichnet ein Szenario, in dem das Bremsen der Erderwärmung reichlich schiefgelaufen ist. Diejenigen, die der nun herrschenden Eiszeit trotzen konnten, finden ihren Schutz in einem überdimensionalen, niemals stoppenden Zug. Hier haben sich angesichts schwindender Ressourcen schnell menschenverachtende soziale Geflechte entwickelt.

Wie auch Squid Game setzt sich Snowpiercer mit Klassenverhältnissen auseinander und stellt wichtige Fragen über Ordnung, Gerechtigkeit und Macht. Die treibende Kraft des dystopischen Stoffes ist jedoch die eindringliche Inszenierung der Kulissen und Charaktere, die in der US-amerikanischen Science-Fiction-Serie zu keiner Sekunde Langeweile aufkommen lässt.

Snowpiercer basiert auf dem gleichnamigen Kinofilm des Oscar-Preisträgers Joon-Ho Bong (Parasite) aus dem Jahr 2013 und wurde kürzlich noch vor der Veröffentlichung der dritten Staffel um eine weitere Staffel verlängert.

Re:Mind

Elf Highschool-Schülerinnen erwachen als Gefangene an einer üppig gedeckten Tafel und begeben sich auf die Suche nach dem Warum. Auf dem Weg dahin müssen sie sich sowohl ihrem Entführer als auch sich selbst stellen und eine Reihe bizarrer Situationen bewältigen.

Die Prämisse ist leicht zusammengefasst. Wie die japanische Kurzserie dabei jedoch fast spielend verschiedene Genres miteinander verbindet und immer wieder neue Haken schlägt, ist durchaus komplex und macht Re:Mind zu einem unkonventionellen Kammerspiel.

Der bunte Genre-Mix aus Japan setzt sich zudem ebenfalls gekonnt mit gesellschaftlichen Missständen auseinander und geht immer mal wieder an Stellen, an denen es weh tut. Lässt man sich vollends auf das Setting und die schrillen Dialoge ein, wird man mit einer wendungsreichen Geschichte belohnt, die ihre Spannung bis zum Ende aufrechterhält.

Netflixwoche Redaktion

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